Da bin ich jetzt:
Die Sonne scheint und erhellt mein Gesicht und mein Gemüt. Mein Körper möchte sich ausdehnen und entspannen. Meine Hände wollen in die Gartenerde und ich will aussäen und anpflanzen. Im Hinterkopf sind viele ungute Gedanken. - Ich wollte ein paar davon hier aufschreiben und hab dann bemerkt, das geht nicht. Nicht weil ich mir etwas schön reden möchte, sondern weil ich meine Emotion dahinter nicht noch verstärken möchte. Ich will mit meinem Blog etwas beitragen "to steady the ship". The ship = unser mentales Gerüst und über das unsere individuelle Situation.
Meines wankt recht hin und her. Das erste Gefühl nach dem morgendlichen munter werden ist eigentlich immer (also 90 %) ein Gutes. Der erste Gedanke, der hintennach rauscht verdüstert. Dann muss ich mich dran erinnern: Einatmen Sat, Ausatmen Nam (ja, auch eine Meditationstechnik aus dem K.Y.).
Es herrscht ein Kampf in mir, den ich momentan noch nicht gewinnen kann. "Wir" sind meistens im Licht - bis die dunklen Gedankenwolken uns von den Füßen fegen und rumwirbeln. Gestern hab ich beschlossen, fürs erste mal damit zu sein. Es sein zu lassen und damit zu LEBEN.
Sterblichkeit und Endlichkeit verlieren etwas an Abstraktheit. Beides ist mir näher gerückt, mehr in meinem Bewusstsein. Das macht mich noch dankbarer für alles um mich rum. Und ich bin mir meiner privilegierten Position so was von bewusst.
Für heute gibt es eine sehr einfache Atemübung, die ausgleichende vier-Phasen-Atmung. (U.a. in "Unbesiegbar leben" von Guru Jagat zu finden.)
Diese Atemübung wirkt stark aufs Drüsensystem. "... beruht vor allem darauf, dass sie die Hypophyse in Ordnung bringt. ... (alle anderen Drüsen) richten ihre Aktivitäten nach dem Ausschüttungsverhalten der Hypophyse aus. ... Deine Drüsen steuern ... dein Gefühlsleben ..." "Diese Übung setzt die Reaktionsbereitschaft deines Hormonsystems auf ihr Normalmaß zurück, sodass du dann nicht immer wieder das alte Leid und Unglück in deinem täglichen Leben heraufbeschwörst."
So wird sie praktiziert:
Haltung: einfache Haltung; Hände können in Gyan Mudra sein (Fingerkuppen von Daumen und Zeigefinger aneinander legen)
Augen: geschlossen und nach innen und oben zum Augenbrauenzentrum gerichtet
Atem: du atmest in 4 gleich langen Teilen ein (du zerlegst also das Einatmen in 4 Teile) und atmest in 4 gleich langen Teilen aus - durch die Nase ein, durch die Nase aus - wenn dein Kopf sehr aktiv ist und du zuviel denkst dabei, nimm das Mantra "Sa Ta Na Ma" zu Hilfe: du rezitierst innerlich beim Einatmen Sa Ta Na Ma, beim Ausatmen Sa Ta Na Ma; das Mantra hilft dir beim Konzentrieren auf die Übung und unterstützt das Zerteilen der Atemphasen in 4 gleich lange Teile;
Dauer: 3 bis 11 min.
zum Abschluss: tief einatmen, Länge im Oberkörper schaffen, Beckenboden anspannen und Atem anhalten; dann ausatmen und entspannen
Eine meiner liebsten vorm-Schlafen-gehen Übungen aus dem K.Y. Kann man aber durchaus auch tagsüber oder morgens praktizieren.
Haltet die Ohren steif, seid lieb zu euch selbst, bringt eure Füße auf den Boden. Ich mach das jetzt auch. (Ich bin unendlich dankbar für unseren Garten.)
Alles Liebe!
Nina Rebekka
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