
Gestern hab ich die Worte einer scharfsinnigen Frau gelesen, die ich seit einigen Jahren kenne. In ihrem Text stand eine Frage, die mich innehalten ließ (die Formulierung in etwa, so wie ich mich daran erinnere): "Halten wir es nicht mehr aus, wenn Menschen Angst haben?"
Sie bezog das auf all die "wir sollen alle dankbar sein"-Botschaften, die uns auf der einen Seite via Social Media überströmen. Nun bin ich jemand, der gerne dankbar ist und es auch eher leicht hat dankbar zu sein. Leicht deshalb, weil ich mich (ich in meiner Person und in meinem Sein) nicht stark bedroht fühle. Was ist aber eben mit all jenen unter uns, die Existenzängste haben, die stark verunsichert sind, die vielleicht sogar tatsächlich mit Panik leben? Auf Dankbarkeit zu switchen ist da nicht einfach. Vielleicht auch tatsächlich einfach unmöglich. Und ja, das muss man auch aushalten lernen.
Wer mich kennt, weiß, dass ich kein Fan von "wegdenken" und "schönreden" bin. Ich glaube an die Macht und Kraft unseres Geistes und weiß, dass wir hier allesamt mehr Training benötigen. Aber ich bin immer noch Mensch und ich fühle was ich fühle. Und im Optimalfall nehm ich das wahr und steh dazu. Das bedeutet wiederum auch nicht, dass ich mich in allen meinen Zuständen ausbreiten und suhlen muss. Es bedeutet lediglich, dass ich sie anerkenne und für den Moment da sein lasse und das sogar auch meinem Außen mitteile, wenn ich das möchte oder es dem Zusammenleben dienlich ist.
Heute sitze ich hier und fühle Enge um mein Herz, Schwere und Aggression in meinem Solarplexus. Seit Tagen lodert das Feuer wieder ordentlich in mir und ich hab das Bild eines in die Enge-getriebenen Raubtieres vor meinem geistigen Auge. Vorsicht ist angesagt. Wie gehe ich damit um? Ich sitze in meinem Dampf und lass alles raus, so gut es geht. So gehe ich damit um. Ich will nichts runterdrücken, nichts wegmeditieren, mir nix schön denken. Ich würde gerne schreien und hätten wir eine tatsächliche, physische Schlacht zu schlagen, dann wär ich heute eine echt gute Kriegerin.
Und in dieser Stimmung gebe ich heute auch keine Meditation raus.
ABER was ich heute Morgen nach meinem Yoga-räkeln und ein paar Atemübungen gemacht habe, ist ein paar Karten für diese Woche gezogen. Und die fand und find ich spannend und deshalb teile ich die Karteninfos hier mit dir:
WOCHENORAKEL KW 14
Wild Unknown Archetypes von Kim Krans
Von den Archetypen begleiten uns diese Woche THE ORPHAN und THE CRONE. (Viele meiner Kartensets hab ich in englischer Sprache erstanden. Ich schreib die Infos zu den Karten heute Großteils ab. Ja, heute ohne Übersetzung:) The Orphan is to study teh deep and challenging energy of our time. We are ever more connected, yet face collective isolation. (Anm.: Muahahaha) ... When it (the card) appears, take time - real time - to be in the presence of the feelings this card stirs in you. Let it humble you. What are you starving for? What is the deepest gift you could imagine giving to others? What has been rejected is quite possibly what is most needed, ..." "Tenderness beyond tenderness is required. ... More kindness. Always." - Damit ist das Mitgefühl und die liebevolle Zuwendung zu uns selbst gemeint.
Und darunter liegt (= große Unterstützung in dem Fall!):
The Crone has seen it all. Nothing frightens or surprises her. ...In her long life she's witnessed endless cycles of death, sex, failure, rebirth, conflict and regeneration - giving her the ability to rise above the world of duality. She laughs at notions of good or bad, right or wrong ... The Crone energy accepts everything in ... Awakening the crone is dangerously rich and unapologetically magic." "The crone is the master of letting go and residing in what is. She rejects nothing."
Die Tarotkarten, (The Cosmic Woman Tarot) die ich zusätzlich gezogen hab (King of Cups, Four of Swords, Eight of Wands - alle richtig rum), gehen in die selbe Richtung. Mitgefühl, Ausgleich zwischen Herz und Kopf (Bauchgefühl und Verstand), in einer Zeit, die stressig ist und Angst oder Ängstlichkeit mit sich bringen kann. Und es geht bei dieser Zeit mehr um den mentalen Zustand, als um das Problem im Außen. Es gilt also Sanftheit mit uns selbst walten zu lassen. Und wenn wir gerade das Gefühl haben, dass uns der Boden unter den Füßen fehlt (weil sich dieser neu anordnet), tun wir gut daran, das, was wir für uns tun können, damit wir uns geerdeter und sicherer fühlen, auch tatsächlich zu unternehmen.
The Dream Walker (Wisdom of the Hidden Realms Oracle) kann hier helfen: im vor sich hin träumen. Von dem Schönen und Guten. Also doch ein bisschen Realitätsflucht, die nervlich und hormonell gut tut :O)
Ich hab um ein heilendes Symbol (Medizin zum Aufmalen) gebeten - da kam die keltische Triskele. "Das dreifache Sein" - Einheit von Körper, Geist und Seele. "Du bist ALLES und du bist in ALLEM." Die eigene Ganzheitlichkeit nähren und wahrnehmen. Du kannst dir die Triskele aufmalen und / oder ein bisschen Yoga dazu üben. Das tut ja meistens gut.
Alles Liebe!
Nina Rebekka
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