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Nina Rebekka

wir warten


"es gibt kein Halten mehr", denk ich mir, als ich seh', dass sich der Griff von meinem Regenschirm gelöst hat. Der Leim hat aufgegeben. Ich stehe mit einigen anderen Frauen im Kreis. Im Regen. Es werden 3 Stunden "draußen im Regen stehen sein". Am Ritualabend zur Sommersonnwende..

Ich hab zum Rausgehn ja gesagt. Ich hab zu den Umständen ja gesagt. Und da steh ich.


Unterm Schirm hab ich nochmals verstärkt meinen eigenen kleinen heiligen Raum. Ich fühl mich geborgen. Es ist schön für mich zu sein UND Teil der Gruppe.

Ich sehe viel. Ich höre viel. Es gibt in mir einen ständigen Austausch von Außen und Innen.

Ich bezeuge vieles. Ich bezeuge auch:


Eine Frau will als nächste an die Reihe. Die Sprache ihres Körpers ist ganz klar. Er ist angespannt. Er ist, muskulär, schon in der Bewegung. Aber sie wartet. Sie wartet darauf, dass sie gesagt bekommt, ja, es ist okay, dass du nun an der Reihe sein möchtest. - Der Platz war frei. Niemand sonst hatte darauf Anspruch erhoben. Und selbst wenn.

Wir warten. Warum warten wir? Warum warten wir so oft, anstatt einfach drauf los zu machen, zu tun, zu sein?


Ich will nicht mehr so viel warten.

Ich will mir öfter meinen Platz nehmen. Auch jenen, der mir noch nicht angeboten worden ist.

Wenn es um mich alleine geht, bin ich schließlich die einzige, die mir etwas absegnen muss.

Ich will's jetzt gut haben, also arbeite ich daran, dass ich mir das so gestalten kann, wie ich es haben möchte.

Wenn ich Hilfe brauche, dann sage ich das.

Wenn ich mit jemanden in Kontakt sein möchte, dann schreibe ich, rufe ich an, geh hin.

Ich möchte nicht mehr in Abhängigkeit von diesem oder jenem warten. - Da wo ich kann, setze ich aktiv Handlungen. In allen anderen Belangen und Situationen, nehme ich meinen Raum über innere Entscheidungen ein. - Ich gehe in die Selbstverantwortung und das fühlt sich richtig gut an. Befreiend.


Wir sind die einzigen, die uns halten können.

Wir sind die einzigen, die uns zurück halten können.

Die Frage ist immer, was will ich jetzt? Und anstatt im Turmkämmerlein sitzen zu bleiben und darauf zu warten, dass es das Schicksal gut mit uns meint, nehmen wir unser Reich wohl besser in die eigenen Händen und führen uns selbst.


Also gibt es heute Eiernockerl.


Alles Liebe!

Nina Rebekka





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