"Energy flows where attention goes." hast du vielleicht schon irgendwo mal gehört oder gelesen. Also, dass deine Energie dort hin fließt, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest.
Und nope, das wird kein Artikel zum Thema Manifestation.
Heute soll es um eines meiner neuen Lieblingswörter gehen: GLIMMER
In dem Moment, in dem ich dir das hier schreibe, sitze ich an meinem Schreibtisch. Die Sonne scheint mir auf Tisch und Hände und es ist angenehm warm.
Die kleinen rüschigen Märzenbecher, die ich vorhin aus dem Garten geholt habe, duften wunderbar nach Frühling und der Kater grunzt zufrieden neben mir auf dem Boden. - Das alles sind Glimmer.,
"Glimmer" wird in der Polyvagal Theorie verwendet (zu dieser Theorie vielleicht ein anderes Mal mehr). Das Wort selbst bedeutet in etwa "von Licht schimmern".
Sich auf das Lichte zu fokussieren, ist also nicht nur eine Sache der spirituellen Praxis, sondern macht auch für dein Nervensystem total viel Sinn. Hier warum:
Dass du als Mensch eher das wahrnimmst, was blöd läuft oder potenziell blöd laufen kann, liegt an deinem Gehirn. Das muss nämlich, um dein Überleben zu sichern, eben genau die Gefahren orten können.
Das ist einerseits gut, weil du z.B. nicht einfach so auf eine viel befahrene Straße latschst, in der Annahme "es wird scho guat gehn".
Jetzt gibt es aber in deinem Leben, so unfassbar viele Trigger, die deinem System Stress machen.
Im Großen z.B. eine Pandemie, Kriegsgeschehen, Naturkatastrophen und dergleichen. Im Kleinen etwa Arzttermine, täglich Essen für liebe Menschen kochen, Abgabetermine, viel los um dich rum, Lärm etc.
Was genau dich stresst, ist sehr individuell.
Was nicht individuell ist: wie dein Nervensystem auf diese Stressoren reagiert.
Ein Trigger aktiviert deinen Sympathikus. Das ist jener Teil deines Nervensystems, der für Flucht und Abwehrreflexe zuständig ist. In diesem Zustand fließt die Energie aus deiner Körpermitte in deine Extremitäten. Du willst entweder aus der Situation raus (die Beine in die Hand nehmen und rennen) oder du erstarrst (stellst dich quasi tot).
Hier reagierst du instinktgesteuert. In so einem Zustand nimmst du keine weiteren Informationen mehr auf (insofern macht "Druck ausüben" in Lernsituationen auch keinen Sinn).
Und jetzt: THE MAGIC OF GLIMMER
Ein Glimmer hingegen aktiviert deinen Parasympathikus. - Hier entspannst du. Hier springt das Regenerationsprogramm in deinem Körper an. Das ist ein Zustand, in dem du dich sicher fühlst. Innere Ruhe, wohlige Präsenz, geerdet im Jetzt.
Klingt gut, gell?
Der Haken: Erinnere dich, dass dein Gehirn als Erstes und Oberstes immer Gefahren und "Abnormalitäten" wahrnimmt.
Glimmer zu sehen, musst du also üben. - Ein bisschen wie Muskeltraining, aber mit mehr Spaß.
"Wohlbefinden bedeutet nicht nur die Abwesenheit von Problemen, sondern auch das Vorhandensein von Stärken und Ressourcen." (Kathleen Schwabe)
Selbst wenn es also möglich wäre, alle oder den Großteil deiner Trigger (Gefahren, Menschen, die dir nicht zu Gesicht stehen etc.) aus deinem Leben zu entfernen, würde das für ein nachhaltig-ausgeglichenes Nervensystem nicht ausreichen.
Um eine dauerhafte Beruhigung im System zu ermöglichen, arbeite an deinem Bewusstsein für Glimmer!
Wie kannst du das machen?
Du könntest einer täglichen Dankbarkeitspraxis eine Chance geben:
Schreib dir morgens oder (und) abends 3, 5 oder 10 Dinge auf, für die du dankbar bist, die gut laufen, die du schön findest, die dir Freude bereiten.
Nachdem du deine Liste geschrieben hast, leg den Stift weg und eine Hand dafür auf dein Herz (oder beide). Lies dir jeden einzelnen Punkt auf deiner Liste nochmals durch und erlaub dir, deine Dankbarkeit dafür wirklich zu fühlen.
Eine zweite "Alltagspraxis", die ich dir mitgeben mag ist: Sinnesaktivierung.
So nenn' ich das.
Es bedeutet, dass du innehältst, wenn du etwas Schönes siehst, etwas Gutes schmeckst, deinen Lieblingsduft einatmest, in einer Situation bist, die dich erfüllt, berührt, herzhaft zum Lachen bringt.
INNEHALTEN. WAHRNEHMEN. - So als ob du das innere Bild zur jeweiligen Situation, zum jeweiligen Sinneseindruck Feinzeichnen möchtest.
Du siehst: wenig Hokuspokus in den beiden Möglichkeiten der "Glimmerpraxis". Aber natürlich braucht es ein bisschen Hingabe von dir. Und deine klare Absicht im Leben, das Schöne wieder öfter und vielleicht sogar mehr, als das nicht so Schöne und Grausliche zu sehen.
Lass das Licht schimmern ✨
Alles Liebe,
Nina Rebekka
P.S.: Mit meinen alltagstauglichen Hilfsmitteln in "Hello Calm" aktivierst du auch regelmäßig deinen Entspannungsmodus. Du kannst dir das PDF dazu hier runterladen.
Comments