Das Laute und das Breitgetretene, Ungutes und "Monströsitäten aller Art" sind kaum zu übersehen. Sie ziehen unsere Aufmerksamkeit schwupps auf sich. Und genau darin liegt auch schon die ganze Herausforderung.
Es waren ein paar wenige Worte im Buch "Sweat your prayers" von Gabrielle Roth - ein paar wenige Worte, die mir einen "Glühbirnen-Moment* geschenkt haben.
(* = wenn das Licht "da oben" angeht und auf einmal etwas klarer ist als zuvor)
Als jemand, dessen Sensitivität sehr gut ausgeprägt ist, hab ich schnell mal so ziemlich alles auf meinem Radar. Auf physischer Ebene bedeutet das, dass auch ein kleiner Zwicker, ein Muskelzucken, ein Pups, der nicht raus kann, sehr deutlich wahrgenommen (und manchmal nicht sehr positiv intepretiert) wird. (Was die Sache IMMER schlimmer macht.) Nun hab ich durch den einen kleinen Absatz in dem Buch also erkannt, dass ich auch hier wieder mal eine Wahlmöglichkeit. Ich hab vieles im Bewusstsein, aber ICH kann entscheiden, worauf ich meine Aufmerksamkeit lege. So cool!
In vielen Yogastunden hab ich mit meinen Gruppen schon darüber gesprochen und immer wieder drauf hingewiesen. Aber als Fan von "Yoga vor allem auch abseits der Yogamatte", geht es mir ja immer drum, Lektionen und Erleuchtungsmomente in den Alltag zu integrieren.
Auf den Alltag und das Leben allgemein umgelegt bleibt's also auch bei dem Prinzip
Bewusstsein : Aufmerksamkeit.
Was will ich nähren? Darauf richte ich meine Aufmerksamkeit, meine Gedankenkraft, meine Energie.
Den ganzen Rest kann ich ja dennoch im Bewusstsein haben. Ich lasse ihn ist einfach auch da. sein Aber ich schenke all dem, das
mir nicht wichtig ist
ich nicht haben möchte
ich blöd finde
...
immer weniger und weniger Aufmerksamkeit. - Es ist eine Übungssache und stellenweise echt schwierig. Unser Gehirn funktioniert nämlich nun mal so, dass Missstände, Gefährliches etc. etc. schneller registriert werden. Das hat einen guten Grund: unser Überleben. (Von früher und draußen in der Natur und dergleichen ... da musste man das für einen gefährliche Tier nämlich möglichst rasch entdeckt haben ...).
Das ist schon die ganze Praxis! Wahrnehmen - Entscheidung fällen - Aufmerksamkeit entsprechend adjustieren. Done. Repeat.
Nachdem der Planet Merkur grade rückläufig unterwegs ist und er am Freitag kommende Neumond auch recht viel Zunder und Unruhe mit sich bringen kann, tut diese Praxis ganz bestimmt ihr Gutes. Fürs mentale Gleichgewicht und das Zusammenleben ...
Nina Rebekka
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