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Unsere Übergänge im Leben: schamanische Rituale und Erfahrungen

Foto von einem Frauenbein, das halb in der Sonne, halb im Schatten über Waldboden geht und das unsere Übergänge im Leben symbolisiert

Dieser Juni ist für mich sehr anders. Ich war viel am Reisen, hab an einer Fortbildung für ein wunderschönes Ritual teilgenommen und bin nun frisch retour aus einem Medizinrockfrauenretreat. Retour aus Wald und Wiese, einer Zeit voll Gemeinschaft, Verbundenheit und Wertschätzung.


Wenn du zurück blickst in dein Leben bisher, wirst du wahrscheinlich sehen, wie viele Veränderungen du durchlaufen hast. Wie du gewachsen bist, wo es schwierig war, wo es schön war, was du gelernt hast.

Wir verändern uns andauernd und das Leben verändert sich andauernd. Und ich weiß nicht, wie es dir damit geht, aber ich find das mittlerweile gar nicht immer toll und das Mitgehen fällt manches Mal schwerer.


Ich fand Veränderung als Kind, Jugendliche und junge erwachsene Frau immer richtig, richtig gut. Ich hab sie geliebt.

Aber spätestens seit ich Mama geworden bin, hat sich da was verschoben und das Mitgehen und Feiern der vielen kleinen Veränderungen und Wachstumsschritte trat ein bisschen in den Hintergrund. Die Trauer über den Verlust dessen, was war dafür, hat sich mehr und mehr Raum genommen.


Heute teile ich das mit dir und ein paar meiner Erfahrungen aus den vergangenen Wochen (und mehr). Auch deshalb, weil diese



Übergänge im Leben


ein zentrales Element in meiner Arbeit darstellen möchten und ein Ja zu diesen, einen ganz anderen, gelassenen Zustand ermöglichen.



Wenn du nochmal an deine Übergänge zurück denkst - welche davon sind gefeiert, bewusst begangen, rituell begleitet worden?

Sehr wahrscheinlich, sehr wenige davon.


Wovon rede ich, wenn ich "Übergänge im Leben" schreibe?

U.a. davon, dass wir uns vom Kind zum Jugendlichen

vom Jugendlichen zum Erwachsenen,

vom Mädchen zur Frau, vom Buben zum Mann,

von der jungen Frau zur Mutter, vom Mann zum Vater,

von der Mutter hin zur großen Mutter (der Alten), vom Vater zum großen Vater (dem Alten)

entwickeln.

Ich meine die unzähligen kleineren Schwellen, die ein Menschenleben so hat:

abgeschlossene Ausbildungen, schulische und berufliche Veränderungen, Trennungen und Bündnisse, Geburten von Kindern, Verabschieden von lieben Menschen und Wesen, Umzüge, Wechsel jeder Art und Weise.


All das macht was mit uns. Es verändert uns. Und nicht immer ist klar, ob die Initialzündung für die Veränderung im Innen war oder das Außen vorausgegangen ist. Unterm Strich ist das auch ganz egal. Letztendlich geht es nur darum, dass wir das Alte gut abschließen können, um das Neue an- und einzunehmen. Um uns im Neuen annehmen zu können.



meine vergangenen 2 Wochen


Was ich gehört habe und woran ich erinnert wurde: Übergänge brauchen Zeit. Manche sind in ein paar Momenten vollzogen, mit anderen sind wir Wochen, Monate oder Jahre unterwegs..

Wie lange wir uns mit einem Übergang beschäftigt fühlen, sagt nichts darüber aus, ob er schwierig oder schön ist oder ob wir gar veränderungsresistent sind und krampfhaft an etwas Festhalten. - Wertungen, so eine meiner Erkenntnisse, sind absolut fehl am Platz. Generell, vor allem aber, wenn es um unsere Veränderungen geht.


Einfühlen, Wahrnehmen, Erkennen und Integrieren brauchen Zeit.

Annehmen geht nicht immer von heute auf morgen.

Befrieden ist oft ein tiefer Prozess.

Schnell, schnell und der Leistungsanspruch, der hier so durch unsere Gesellschaft wabert, haben hier keinen Zweck und sind somit überflüssig.



In den vergangenen 2 Wochen, bin ich bewusst mit 2 meiner Übergänge mitgegangen.

Der eine hatte vor 9 Jahren begonnen, mit der Geburt meines Sohnes. Das Mama-Sein kam nicht allzu natürlich zu mir - im Sinne von, ich war orientierungslos darin und hab mich sehr allein gelassen gefühlt. Nicht dass mir Unterstützung im Außen und Alltäglichen gefehlt hätte. Aber in mir drin war kein Halt.

Und kaum hat man sich da durchgewurschtelt, ist das Kind auch schon um einiges älter und andauernd definiert sich alles neu. Die eigenen Handlungsräume werden wieder größer und auch damit muss man wieder umgehen lernen.

In diesem ersten Übergang war es Zeit für mich, wieder gut in die Verbindung mit mir als Frau und in die Verbindung mit MEINEM Leben zu gehen. Dabei unterstützt hat mich das



Cierre de Matriz


-Ritual.

Schließungsritual, Closing the Bones, Gebärmutterschließung - all das sind ähnliche Begriffe, die dieses oder sehr ähnlich aufgebaute Rituale beschreiben.

Ursprünglich hab ich es immer nur mit frisch gebackenen Mamas in Verbindung gebracht. In der Begleitung von Frauen hat es definitiv eine zentrale Funktion. (Gerade nach der Geburt eines Kindes, wo sich der Frauenkörper so verändert und geöffnet hat für ein neues Lebewesen, ist es sehr hilfreich, wenn man als Frau hintennach wieder an sich anknüpfen kann.)


Was hier für mich neu war und ich immens schön finde: dieses Ritual kann auch mit Kindern und Männern durchgeführt werden.

Weil: der Begriff "Matriz" einerseits wortwörtlich "Gebärmutter" heißt, andererseits aber auch "Matrix". Und die Gebärmuttermatrix uns alle umfasst. - Mama Erde, ein weiblich geprägtes Universum und die Tatsache mit den Veränderungen im Leben, in denen wir uns selbst ja immer wieder neu gebären.


In diesem Ritual wird mit Tüchern gearbeitet und der Körper sanft (oder auch kräftiger) eingebunden. Und sensorisch macht das enorm viel.


Das eingebunden Sein hab ich als haltgebend empfunden. Irgendwann war die Grenze zwischen meinem Körper und den Tüchern selbst nicht mehr spürbar.

Das Entbinden, also das Öffnen der Tücher und Bindungen, bringt dich zurück ins Jetzt, aber eben anders.

Auf der energetischen Ebene ist es ein neu werden. - Was genau dann neu ist, ist für jede* anders.


Ich hatte das Gefühl von absoluter Ruhe in mir. Kein Gedankengeplapper. Alles war, gefühlt, ganz frisch.


Mit dem Cierre de Matriz gehe ich nun über die nächsten Monate ins Üben. Vielleicht werde ich es ab dem späteren Herbst dann auch für dich anbieten.



3 Tage, 3 Nächte im Wald und auf der Wiese


Die vergangenen Tage waren ein wunderbarer und emotionaler Prozess.

Wir haben Litha, also die Sommersonnwende, in einer großen Gemeinschaft aus Frauen, Männern und Kindern gefeiert. Tanzend, ums Feuer bis in die Nacht hinein. Jede* für sich UND gemeinsam als Ganzes.

Wir haben in unserer Frauengruppe in der Natur gelebt. Ohne Strom, fließendes Wasser oder Sanitäranlagen. - Gemeinsam essen, lachen, weinen, reden, arbeiten und sein.


Die Tage selbst waren für mich ein Übergang. Darin durfte ich aber auch individuelle Übergangsrituale bezeugen, begleiten und selbst eines erleben.


Was ich in Puncto "Übergänge" erfahren habe:

Alles, was an Emotion da ist, ist Teil davon. Egal wie unangenehm sich diese anfühlen mögen, es ist ratsam sie zuzulassen und zu fühlen, anstatt sie weghaben zu wollen.

Du spürst, wenn der Zeitpunkt richtig ist. Und der Zeitpunkt, indem du es fühlst, ist immer richtig. - Hier gibt es kein Abkürzen oder Vorantreiben.

Es ist nicht wichtig, deinen Übergang (komplett) benennen zu können. Deine innere Ausrichtung und dich Zeigen, als die*, die* du im Prozess des Veränderns und zum Zeitpunkt des anders Werdens bist - darin liegt deine Meduzin. **

Wenn dich ein begleitetes Ritual ruft, dann kannst du in dem Vertrauen gehen, dass es ein richtiger Schritt für dich ist. Immer.


Weiters: Ein Übergang kann in Leichtigkeit und Hingabe geschehen. Egal wie viel Schwere davor war. Und Trauer ist essenziell, wenn sie da ist. Sie darf da sein und wir dürfen, das was war betrauern. Auch wenn oder vor allem weil es schön war und nun nicht mehr ist.


In diesen 3 Tagen habe ich recht freie Rituale gesehen und erlebt. Die Kraft in diesen ist da und magisch. Ich habe erkannt, dass es die strukturierten Abläufe nicht immer braucht. Dass das frei Erfundene ebenso wirkt und es letztendlich immer nur auf die Ausrichtung und die Liebe und Hingabe ankommt.


Ich selbst durfte schon ein paar wenige Male kleinere und ein zwei größere Rituale für Menschen an Übergängen gestalten. Es ist ein so schönes und aufrichtiges Arbeiten. Eines, das in mehrere Richtungen nährt und oft weitreichend wirkt.

Denn bewusst gestaltete, rituell begangene Transformationsstellen bleiben uns einerseits in Erinnerung und bringen uns andererseits in die Eigenmacht - unsere ganz eigene, uns aufrichtende, tragende Kraft.

Möge es immer so sein.

Aho


Alles Liebe,

Nina



**) Die meisten von euch wissen schon, wenn ich Meduzin schreibe, dann meine ich Medizin, im schamanischen Sinne. Also das, was ein heil werden im Innen und das weitergehen in deine individuelle Seelenkraft bewirkt.


Momentan begleite ich dich mit der Lomi in deinen Übergängen. Wenn das Cierre de Matriz und weitere Rituale folgen mögen, erfährst du's natürlich hier oder über meinen Newsletter.

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