Das Weltbild meines Sohnes hat einen Knacks bekommen. Er ist jetzt 5.
Ein Streaming-Anbieter hat uns vor ein paar Tagen eine Naturdokumentation vorgeschlagen. - Und da saßen der Mann und der Sohn und schauten die Naturdokumentation.
Das vor Schmerz gebrochene Herz in seiner Stimme konnte ich durchs ganze Haus hören. "Ich muss die ganze Zeit an das Küken denken."
Also saßen wir da. Tröstend. Haltend. Ihn und seinen Schmerz sehend.
"Kann so was wirklich passieren?" hat er mich gefragt. "Ja."
"Wird das Küken sterben?" hat er mich gefragt. "Sehr wahrscheinlich, ja."
Wenn Ich hier sitze und das schreibe, spüre ich immer noch die Schwere und die Ent-Täuschung, die auf seinem Herzen liegt. Ich sehe auch den Blick in seinen Augen. Ein bisschen entzauberter. Und das Aufkommen einer Ahnung, dass es hier auch mal wirklich Scheiße laufen kann. Und dass es zwischen einer Zeichentrickwelt und der Realen auch nochmal Unterschiede gibt.
So traurig mich seine Trauer gemacht hat - mir hat die Situation auch nochmal was klar aufgezeigt:
"Es gibt vieles in der Welt, das dich sehr traurig machen kann. Aber es gibt auch so Vieles in der Welt, das schön ist und Freude bereitet und Spaß macht."
Alles ist da.
Ich denke, wir alle kennen diese Energie von Enttäuschung, Sinnlosigkeit, aufgeben wollen. Weil auf einmal alles ganz schlimm ist und uns das Herz zuschnürt. Darkness closes in.
Aber es ist immer beides da.
Da wo Licht ist, ist Schatten. Und Trauer am anderen Ende von Freude.
Und gerade jetzt, wo so, SO viel vom negativen Pol des Spektrums an die Oberfläche ploppt, ist es umso wichtiger, dass wir uns daran erinnern: Hey, da gibt es auf der anderen Seite auch noch was.
So wenig, wie ich es zulasse, dass mein Kind den Glauben an das Schöne und Gute verliert, so wenig lasse ich das bei mir selbst zu.
Um an das Gute zu glauben, braucht es keine Naivität. Es ist nicht kindisch und wir sind nicht sowieso alle verloren. Nein.
Mach die Augen auf und lerne DEINE Welt wieder anders wahrzunehmen. So, wie dein Kind-Selbst sie sehen könnte.
Ich geb dir ein paar Beispiele aus meinem gegenwärtigen Moment. All das macht mich grad molto zufrieden und ruhig im Innen:
Die Sonne scheint. ich sehe das Spiel von Licht und Schatten an unserer Pergola und unseren Terrassenmöbeln.
Ich freu mich an der selbst-gebastelten Orangengirlande.
Ich hör unseren knatternden Kühlschrank und erinnere ich an die Aufregung, die im Haus herrschte, als der nach 7 Monaten Wartezeit endlich da war.
Ich bin mir der beiden schlafenden Katzen bewusst, die neben mir liegen und so lieb und flauschig ausschauen.
Ich freu mich auf die Gruppe von Frauen, die ich heute Abend wieder über den Bildschirm sehen werde.
Mein Körper fühlt sich warm und wohl genährt an.
Wann auch immer ich Durst habe, kann ich aufstehen und mir sauberes Trinkwasser aus der Küche holen.
Die Liste ist noch viel, viel länger.
Beginne bei den kleinen Dingen. Weil es nämlich auch immer die kleinen Dinge sind, die das große Ganze ausmachen.
Frage dich,:
Welche Welt will ich sehen?
Welche Welt will ich nähren?
Welche will ich (mit)gestalten?
Das sind deine Antworten, mit denen du gehen kannst. Die dir die Ausrichtung für deinen Alltag liefern. Die dir helfen, deine gedankliche Kraft, bewusst auf das auszurichten, was du möchtest!
Hör bitte außerdem damit auf, dich als machtlos zu sehen. - Das passiert meistens dann, wenn wir uns zu sehr in den großen und schweren Problemen der Menschheit verlieren. Verstehe ich voll.
Komm dann wieder in deinen Mikrokosmos zurück. - Hier gestaltest und wirkst du. Hier veränderst du. Von hier aus schwingt deine Frequenz nach draußen.
Eines noch und wie ich finde, sehr passend für die Adventszeit: ein Mantra, das dich dabei unterstützt, wieder an Wunder zu glauben: Dhan Dhan Rom Das Gur(u)
Hör's dir an. Lass es nebenbei ein bisschen laufen. Das bringt die Frequenz der Wunder in dein Umfeld und deinen Kopf.
So kann es dann wieder gut Sein.
Alles Liebe,
Nina Rebekka
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